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NUMISMATISCHE GESELLSCHAFT
ZU BERLIN e.V., gegr. 1843

'Belehrung und Unterhaltung im Fache der Münzkunde ...'
(Aus den Statuten der Gesellschaft 1844)

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Publikationen

Angela Berthold und Bernhard Weisser: Vom Wert der Nachahmung. Münzen als Massenmedien

15. Oktober 2011

PDF von: A. Berthold und B. Weisser, Vom Wert der Nachahmung. Münzen als Massenmedien, in: J. Probst (Hrsg.), Reproduktion. Techniken und Ideen von der Antike bis heute (Berlin 2011) 212-229.

Münzen und ihre Motive sind Reproduktionen. Ihr technischer Herstellungsprozess verortet sie in der Familie der reproduzierbaren Kunstgattungen, auch ihre Motive bzw. Bestandteile zielten auf Wiedererkennbarkeit durch Wiederholung. Die Münzen selbst dienten in unterschiedlicher Weise als Kopiervorlage. In der Münzstätte konnten sie als Muster für spätere Münzen aufbewahrt werden. Teilweise lassen sich mit großem zeitlichem Abstand Neuauflagen älterer Münzbilder finden; sei es, weil man auf den porträtierten Ahnherren Bezug nehmen wollte oder sei es, dass die Ikonographie eines Rückseitenbildes mit eigenen Leistungen verbunden werden konnte. Ebenso dienten die Münzen als Vorlagen für andere Kunstgattungen. Wollte man in einer von Rom weiter entfernten Stadt Münzen mit dem Porträt des Kaisers oder dessen Statue etwa in Marmor oder Bronze anfertigen, konnte sein Aussehen auf einer in Rom geprägten – also nach dem lebendigen Vorbild gefertigten – Münze studiert und von dort übernommen werden. Aber nicht nur für Porträts des Herrschers wurden Münzen als Vorlage verwendet. Auch Privatpersonen informierten sich durch die Münzen über das Antlitz der Macht und die modischen Trends – was z. B. Frisuren anbelangt – und übertrugen Details auf ihre eigenen Porträts. Als technisch erzeugte Kopien erfahren Münzen zahlreiche bewusste, aber auch unbeabsichtigte Umformungen und Veränderungen. Die Ähnlichkeit gegenüber dem Vorbild hängt immer von der zur Verfügung stehenden Vorlage und der Anzahl der Zwischenstufen, in welchen diese überliefert wurde ab. Aber auch die Sorgfalt und das Können des Kopisten sind bedeutsam. Weiterhin wurden absichtlich Änderungen vorgenommen, um die Aussageabsicht und Bedeutung zu modifizieren. Ein Götterattribut für den Kaiser, in Rom lange unvorstellbar, konnte in östlichen Provinzen zu einer üblichen Form der Ehrung gehören.

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Lutz Fahron (Berlin): Die Darstellung der Kakaoproduktion auf ghanaischen Geldscheinen

28. März 2024

Vortrag am Donnerstag, den 28.3.2024, um 18 Uhr s.t. Anschließend Frühlingsfest zum Auftakt des „numismatischen Frühjahrs“. Gäste sind willkommen.
Bitte beachten Sie den geänderten Veranstaltungsort in den Räumlichkeiten der ISA GmbH und von RA Michael Gnatzy, Rankestraße 34, 10789 Berlin.

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